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Nadine

Liebt Live-Konzerte und ist gerne auch mal kreativ tätig (z.B. Amigurumis häkeln).
17. Mai 2023

Willkommen Gary bei den Schwebers: Von Virginia nach New Jersey

Nach insgesamt mehr als 19 Stunden auf den Beinen (inklusive Einreise & Umsteigen in New York, wofür wir 4 Stunden Zeit hatten) kamen wir endlich in unserer Unterkunft in Washington D.C., dem Clarion Collection Hotel in Arlington, an.

Tipp: Plant für Eure Einreise ausreichend Zeit ein. Wir haben ca. 2 Stunden benötigt, um anzustehen und schließlich dem US Customs Border Protection-Officer Rede und Antwort zu stehen. Mit einem B2-Visum in der Tasche ist nämlich noch nicht gesagt, dass man auch wirklich rein darf. Das und wie lange entscheidet tatsächlich der Officer vor Ort. Wir hatten das Glück einen wirklich sehr netten Officer gegenüber zu haben, der unser Vorhaben toll fand und uns dafür die vollen sechs Monate Aufenthaltsdauer gegeben hat. 🥳

Wir sind nur gespannt, ob sich dieses Datum verändert, wenn wir zum ersten Mal aus- und wieder einreisen. 🙄 Oder ob wir unsere Route gegebenfalls schneller fahren müssen. Wir lassen es Euch auf jeden Fall wissen.

Sightseeing in Amerika‘s Hauptstadt

Gut erholt erkundeten wir in den nächsten 2,5 Tagen erst einmal die Sehenswürdigkeiten der Stadt. Eins gleich mal vorweggenommen: Dies ist für uns ein „Must Visit“ an der Ostküste. Was uns am meisten beeindruckt hat, war der Arlington National Cemetry. Auch wenn es am Anfang ein etwas beklemmendes Gefühl war, durch die schiere Masse an ordentlich aneinander gereihten weißen Grabsteinen zu spazieren, befindet man sich an einem wunderschön angelegten und friedvollen Ort, der eine unglaubliche Ruhe und Geborgenheit ausstrahlt.

Von dort ging es weiter zum beeindruckendem Lincoln Memorial und dem Lincoln Memorial Reflecting Pool – ihr wisst schon, das Wasser-Basin, in dem sich Forrest Gump und Jenny nach sehr langer Zeit in die Arme fallen. 😉 Unsere Tour führte uns aber noch an weiteren tollen Sehenswürdigkeiten vorbei: Über das World War II Memorial & das Washington Monument ging es für uns zum Weißen Haus, wo just in dem Moment doch tatsöchlich die Marine One mit ihren zwei Begleit-Helikoptern über unseren Köpfen ankam. Damit war klar: Der Chef ist nun wieder zuhause. 😊 Zum Abschluss des Tages ging es dann über das Thomas Jefferson Memorial, das Franklin D. Roosevelt Memorial & das Martin Luther King Memorial zurück zum Lincoln Memorial, wo sich so langsam der Sonnenuntergang ankündigte.

Am nächsten Tag besuchten wir die Union Station, von der es dann geradewegs zum Capitol ging. Obwohl die Sicht auf die Westseite des Capitols durch Baugerüste versperrt war, bekam man einen guten Eindruck von diesem massiven Gebäude. Es ist nur schwer vorstellbar, wie es beim Sturm auf das Capitol zugegangen sein muss. Schließlich statteten wir noch dem National Archives Museum einen Besuch ab – das ist das Gebäude, aus dem Nicolas Cage im Film „Das Vermächtnis der Tempelritter“ die Unabhängigkeitserklärung klaut. Und diese nur 4 Seiten umfassende originale Erklärung von 1776 kann man sich hier zusammen mit der Bill of Rights und der Verfassung anschauen – und das völlig umsonst. Ein absolutes Muss in unseren Augen!

Unseren letzten Sightseeing-Tag widmeten wir ganz dem Smithsonian. Nach einem Besuch im National Air and Space Museum, spazierten wir durch den Garten des Smithsonian Castle (welches wegen Renovierungsarbeiten leider geschlossen hat) weiter zum Smithsonian Museum of Natural History. Hier konnten wir nicht nur einen Blick auf den Hope Diamanten sondern auch auf ein 52-Fuß-großes Modells eines Megalodons erhaschen. Zum Abschluss statteten wir noch Albert Einstein einen Besuch ab und machten uns dann auf den Weg, unseren Wegbegeleiter für unsere erste Etappe am Flughafen abzuholen.

Werft gerne einen Blick in unsere Galerie, um noch mehr Eindrücke von Washington D.C. zu bekommen. 😀

Mit Gary durch die ersten US-Staaten

Darf ich vorstellen: Gary.

Gary stammt ursprünglich aus Südkorea und ist mit seiner Familie nach Florida ausgewandert. Beruflich ist er für Dollar tätig & aktuell in Washington stationiert, wo wir ihn für unsere erste Etappe durch die USA gewinnen konnten.

PS: Achtet bei Mietwagen-Angeboten – und speziell bei Surprise-Deals – unbedingt darauf, ob es sich ggfs. um Elektro-Fahrzeuge handelt. Von denen wird bei längeren Touren eher abgeraten, da das Netz an frei verfügbaren Ladestationen gefühlt schlechter ausgebaut ist als bei uns in Deutschland – v.a. wenn man außerhalb der Großstädte unterwegs ist. Und überlegt Euch, wie Ihr mit dem Thema Maut umgehen möchtet. Die Mietwagenfirmen bieten Euch natürlich die diversen Transponder (natürlich hat fast jeder Staat seinen eigenen Maut-Pass) an und verlangen dafür ziemlich viel Geld. Wir probieren aktuell die App Uproad aus, die damit wirbt, über diverse Staaten hinweg die Maut quasi „on-the-way“ zu ermitteln und zu begleichen. Ob und wie gut das funktioniert, lassen wir Euch in einem unserer nächsten Beiträge wissen.

Nun aber zurück zu Gary und unserer Tour: Die nächsten Tage verbrachten wir, wie die Karte zeigt, gemeinsam damit von Virginia durch Maryland und Delaware nach Pennsylvania und schließlich nach New Jersey zu fahren.

Eisenbahngeschichte trifft auf Edgar Allan Poe

Unser erster Stopp führte uns nach Baltimore. Hier spazierten wir durch das “Inner Harbor”-Viertel, das ehrlich gesagt eher unspektakulär war. Also machten wir uns auf den Weg zum Baltimore & Ohio Railroad Museum, wo die erste Meile der amerikanischen Eisenbahngeschichte geschrieben wurde. Neben der wunderschön restaurierten Dampf-Lokomotive Nummer „25“ (links im Bild), mit der Lincoln von Baltimore nach Washington D.C. gefahren wurde (und die der eine oder die andere von Euch sicherlich aus dem Film „Wild Wild West“ mit Will Smith kennt), gibt es hier einige gut erhaltene historische und v.a. große Züge (z.B. eine Allegheny 1604) der amerikanischen Eisenbahn zu bestaunen, sowie eine Drehscheibe, die immer noch von Hand betrieben wird.

Ein Tipp am Rande: Spart Euch den Fußweg hinaus zum Museum (die Gegenden, durch die man kommt, sind nicht besonders sehenswert) und nutzt den großen Parkplatz vor Ort. Der Ansturm auf das Museum hielt sich in Grenzen und Besucher aus Deutschland sind hier anscheinend eine Seltenheit. Zumindest kamen wir auf unserem Weg zum Museum am Oriole Park – der Baseball-Arena in Baltimore – vorbei und konnten live miterleben, was wochentags um 13 Uhr vor einem Spiel der Baltimore Orioles los ist.

Zum Abschluss unserer historischen Tour durch Baltimore besuchten wir noch das Grab von Edgar Allan Poe, der hier eine wesentliche Zeitspanne seines Lebens verbrachte. Im Großen und Ganzen hat uns Baltimore jedoch nicht so von den Socken gehauen – v.a. die Qualität der Straßen lässt sehr zu wünschen übrig.

V8-Power am Meer

Quer durch Maryland ging es weiter bis ans südöstliche Ende nach Ocean City. Bis man ans Meer kommt fährt man durch sehr viel flaches Land mit viel Landwirtschaft und Gärtnereien – landschaftlich gesehen eher etwas langweilig. Dafür wird man bei der Ankunft mit einem 16 km-langen, sehr breitem und sauberem Strand belohnt – allerdings auch mit einem Hotel am anderen. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie es hier im Hochsommer zugehen muss. Für uns wäre das zu viel Trubel, aber die Amerikaner scheinen das zu lieben.

Für uns gab es zwei Gründe hier einen Zwischenstopp einzulegen: 1. Ich wollte ans Meer und 2. Wir haben durch Zufall gelesen, dass genau an diesen Tagen die Cruisin’ Ocean City Days sind – als Bewunderer amerikanischer Muscle Cars für uns eine super Gelegenheit! Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie viel V8-Power hier auf den Straßen unterwegs war und vor allem in welcher Lautstärke. So etwas haben wir noch nicht erlebt. Nach unserer Ankunft im Hotel schlenderten wir erstmal über den Parkplatz der gegenüberliegenden Tankstelle und Restaurants, wo unzählige Auto-Liebhaber Ihre Autos zur Schau stellten.

Da am nächsten Tag leider das Wetter nicht so mitgespielt hat, verschoben wir unseren Besuch des Ocean City Boardwalks sowie des Inlet Parking Lots (auf dem weitere zahlreiche wunderschön restaurierten Muscle Cars zu bewundern waren) um einen Tag. Danach fuhren wir weiter am Meer entlang über Bethany Beach & Rehoboth Beach (Urlaubsorte wie Ocean City) und damit durch Delaware bis zu unserer Unterkunft in Philadelphia.

“It’s a Philly Thing”

Als Football-Fans gehörte die Stadt der Philadelphia Eagles auf jeden Fall auf die Liste unserer Stopps. Leider gestaltete sich die Suche nach einer Unterkunft nicht so einfach, weshalb wir nur eine Nacht geblieben sind. Da wir erst relativ spät ankamen, gingen wir früh schlafen, um für den nächsten Tag fit zu sein. Trotz quietschendem Bett und sehr spärlicher Einrichtung (1x 1,40m-Bett, 1x Standspiegel & 1x wackeliges Plastik-Regal) haben wir in unserem Mini-Zimmer im Clover 2900 Apartment and Rooms in South Philly einigermaßen gut geschlafen. Also packten wir zusammen, freuten uns auf den Tag und wurden beim Verlassen von Sonne und einem sehr freundlichen Straßenfeger begrüßt. Dieser fragte uns, ob es sich bei dem Haus um ein Airbnb handelt und fügte dann hinzu: „Since two years I ask myself if this is an airbnb; some of the most scariest people I’ve ever seen came out of there.“ 😱 Wir hatten zwar keine solche Begegnung, würden die Unterkunft aber nicht empfehlen.

Erster Stopp unserer Sightseeing Tour durch Philly waren natürlich die berühmten Rocky Steps am Philadelphia Museum of Art und die zugehörige Statue von Rocky Balboa. Von dort ging es weiter zum Benjamin Franklin Memorial im Franklin Institute (der Zugang zur Rotunda ist kostenfrei möglich), über die City Hall zum Reading Terminal Market. An zahlreichen Marktständen gibt es jede erdenkliche Leckerei: Probiert unbedingt ein Philly Cheesesteak bei Spataros – DIE Spezialität in Philadelphia! Gut gestärkt führten wir unsere Tour fort: Vorbei am Declaration House, in dem Jefferson die Unabhängigkeitserklärung verfasste, besuchten wir die Liberty Bell und das Haus von Betsy Ross, die die erste amerikanische Flagge genäht haben soll. Bevor wir zurück zu unserem Parkplatz am Love Park spazierten, machten wir noch einen Abstecher zur berühmten Elfreth‘s Alley – einer historischen Straße aus dem 18. Jahrhundert. Leider zu wenig gepflegt, verspricht diese Sehenswürdigkeit mehr als man tatsächlich vorfindet. Schade, dass man hier die Geschichte etwas verkommen lässt.

Nach diesem schönen Tag in Philadelphia machten wir uns auf den Weg nach New Jersey, wo wir eine Woche verbringen werden, um ausreichend Zeit für unseren Besuch im Big Apple zu haben. 🤩🗽

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